„Leider sind wir nach wie vor von der Chancengleichheit aller Schüler in unseren Schulen meilenweit entfernt“, betonten der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Dr. Thomas Stockmann sowie sein Stellvertreter Peter Supritz. Dies habe sich erst jetzt wieder gezeigt, als für die Eltern von schulpflichtigen Kindern der Kauf der Schulbücher für das neue Schuljahr anstand. Wenn man dann noch die ebenfalls anzuschaffenden sehr teuren Schulmaterialien bedenke, könnten sich dies viele Eltern kaum noch oder schon gar nicht mehr leisten. „Durch die Abschaffung der Lernmittelfreiheit wurde dieser Zustand auch noch auf momentan nicht absehbare Zeit zementiert“, empörte sich auch Heike Berth, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, und brachte damit ihr Unverständnis über die Ignoranz der niedersächsischen Landesregierung in dieser Hinsicht deutlich zum Ausdruck. Dankenswerterweise hätten viele wohltätige Organisationen zu Schuljahresbeginn Sammelaktionen durchgeführt, um sicherzustellen, dass jedes Schulkind die gleichen Startchancen erhält, sodass bedürftige Eltern zumindest hinsichtlich des Kaufs von Schulmaterialien entlastet werden konnten, ein Engagement, das man gar nicht genug loben könne.
Gleichzeitig fragt die Lingener SPD aber, warum es überhaupt so weit kommen musste und wie die für diese Situation verantwortlichen Politiker der Landesregierung eine solche Situation vor sich selbst moralisch verantworten können. „Dies ist uns einfach unbegreiflich und so kann es in Zukunft nicht weitergehen. Es kann und darf nicht sein, dass Kinder stigmatisiert werden, weil ihre Eltern nicht genügend Geld haben, ihnen ihr Recht auf Bildung zu finanzieren. Dies sollten auch endlich die hierfür verantwortlichen Landespolitiker einsehen und dieser großen Ungerechtigkeit schnellstmöglich ein Ende setzen!“ so die Sozialdemokraten.
Außerdem fordert die Lingener SPD den Ausbau der Schulen zu Ganztagsschulen mit Mittagsverpflegung, die für alle Kinder unabhängig von dem Geldbeutel der Eltern zur Verfügung zu stellen sei. Nur in einem Ganztagsschulbetrieb sei die Vermittlung von Bildungsinhalten effektiv möglich, da dann Lerninhalte intensiviert und zeitlich durch die täglich verlängerte Schulzeit entzerrt werden könnten. Dies setze aber natürlich voraus, dass dann den Schulkindern auch ein Mittagessen zur Verfügung steht.
Daher der eindringliche Appell der Lingener SPD: Nur gemeinsam lässt sich etwas ändern. Vertreter von Bund, Ländern und Gemeinden sollten sich dringend zusammensetzen, um Lösungen zu finden, damit die soziale Herkunft in Zukunft nicht mehr über den Bildungserfolg der Schulkinder entscheidet.