
„Es ist ein dem Oberbürgermeister seit langem bekanntes Problem, dass für Studenten akuter Wohnungsmangel besteht und viele Lingener Wohnungsbesitzer nicht gerne an studentische Wohngemeinschaften vermieten. So klingt ein solcher Appell zu einem Zeitpunkt, zu dem das Wintersemester sogar bereits begonnen hat, doch sehr befremdlich“, betonten die beiden Jusos Therese Schedifka und Heike Berth in einer Mitteilung. „Worte, wenn auch gut gemeint, helfen an dieser Stelle nicht weiter“, so die Jusos. Taten müssten endlich folgen und den Studenten adäquater und bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt werden.
Zwar haben die Jusos mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass nun endlich Anfang 2009 mit dem Bau eines Studentenwohnheimes an der Kaiserstraße begonnen werde. „Dadurch, dass mit der Fertigstellung desselben aber in frühestens anderthalb Jahren gerechnet wird, ist damit das derzeit bestehende Wohnungsproblem nicht ansatzweise gelöst, geschweige denn, dass Studenten, die ihr Studium im nächsten Jahr aufnehmen werden, von dem Problem der schwierigen Wohnungssuche erlöst wären“, ergänzte Berth.
Hinzu komme, dass das neue Wohnheim mit geplanten 50 Wohneinheiten nach Fertigstellung lediglich 100 Studenten Platz bieten werde, eine Planung, die für die Jusos vollkommen an der Realität vorbeigeht. „Bei allein 400 Erstsemestern in diesem Wintersemester ist doch schon vor Baubeginn absehbar, dass es sich bei weitem nicht um eine bedarfsgerechte Baumaßnahme handelt“, empörte sich Schedifka.
So ist es für die Lingener Jusos unverständlich, dass nicht zumindest ein Teil des Kasernengeländes für studentisches Wohnen genutzt werde. „Einige Gebäude lassen sich unproblematisch und schnell verwandeln und man hätte zusammen mit dem neuen Wohnheim tatsächlich genügend Wohnraum für die Studenten“, fordern die Jusos die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung zum Umdenken auf.