

Themen wie Energie, ÖPNV, Öffentlichkeitsarbeit, Planen und Bauen, Barrierefreiheit, Familie, Soziales und Bildung wurden in einzelnen Arbeitsgruppen erörtert und Maßnahmen für deren Umsetzung erarbeitet.
Im Rahmen der zweitägigen Tagung konnte der Vorstandsvorsitzende und Landtagskandidat des Ortsvereins, Andreas Kröger, auch die Bürgermeisterin der 77.000 Einwohner zählenden Nachbarstadt Rheine, Dr. Angelika Kordfelder (SPD), für ein Referat gewinnen. „Wir wollen über unseren Tellerrand hinaus schauen. Die Ideen und Erfahrungen aus der Ems-Stadt nebenan können nur hilfreich sein", so Kröger.
Frau Dr. Kordfelder ging zunächst kurz auf ihre Vita ein. Als Kind einer Arbeiterfamilie im Ruhrgebiet sei sie in einem sozialdemokratischen Umfeld aufgewachsen. Sie hat Sozialarbeit und Erziehungswissenschaften studiert und ist seit 2004 Chefin der Verwaltung in Rheine. In diesem Amt sei sie 2009 für weitere 6 Jahre bestätigt worden. Schwerpunkt der Ausführungen von Bürgermeisterin Dr. Kordfelder war die Auswirkung des demografischen Wandels und die soziale, Ökologische und wirtschaftliche Modernisierung einer Stadt wie Rheine. Für die Zukunft der Stadt wurde ein integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept erarbeitet und ein Leitbild formuliert und verabschiedet. Wichtige Punkte dieses Leitbildes seien Bildung, Innovation und Lebensqualität.
Frau Dr. Kordfelder ging auch auf die wichtige Funktion der Vereine und der Kirchen ein. Hier wird viel soziales und ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft geleistet. „Darüber läuft die ganze Stadt".
Auf die Frage der Erfahrungen mit der kommunalen Doppik angesprochen antwortete Dr. Angelika Kordfelder : „Wir haben die Doppik 2006 eingeführt. Dabei wurden die Versäumnisse der letzten Jahre offengelegt. Es wurden nicht genügend Rücklagen gebildet und viele Dinge werden nach der Einführung klarer. Straßen z.B. müssten nun bewertet werden."
Auch der Drang der Generation 50+ in stadtnähere Gebiete zu ziehen, gäbe es ähnlich wie in Lingen auch in Rheine. Die Nachfrage nach komfortablen Eigentumswohnungen sei erheblich gestiegen. Vor diesem Hintergrund sei die Ausweisung neuer Baugebiete zunächst einmal eine Vorleistung der öffentlichen Hand, die man sich auch leisten können müsste.
Auch in Rheine soll es demnächst mit der Emsgalerie eine Einkaufsmall geben. Nicht so groß wie in Lingen aber mit 50 Geschäften wird es wohl eine Veränderung der Kundenströme geben. Dazu habe man einen Rahmenplan Innenstadt aufgestellt. Im Übrigen sei das Einkaufsverhalten der Zukunft wohl nicht mehr auf das klassische Ladenlokal fixiert. So seien jedenfalls die Einschätzungen von Trendscouts zu werten.
Frau Dr. Kordfelder machte klar, dass sie „ihre Stadt gerne vermarktet" und auch gerne mit den Bürgen ins Gespräch kommt. Das Gespräch mit dem Bürger sollte auch für die politische Arbeit im Vordergrund stehen. „Ich habe immer einen Zettel in der Tasche und ein Samstagmorgen auf dem Markt ist unbezahlbar", ist der Rat der SPD Bürgermeisterin aus Rheine an die Zuhörerinnen und Zuhörer des SPD-Ortsvereins in Lingen.