Cornelia Rundt zu Gast bei Lingener Tafel – 5. Frau im Schattenkabinett von Stephan Weil

Cornelia Rundt, SPD-Sozialministerin im Schattenkabinett von Ministerpräsidentkandidat Stephan Weil, hat die Lingener Tafel zu einem Informationsaustausch besucht. Die Diplomkauffrau engagiert sich bislang hauptberuflich im Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und hat in der Sozialpolitik des Landes seit langem einen ausgezeichneten Klang. Sie machte deutlich, dass sie nicht mehr über die verfehlte Sozialpolitik im Lande schimpfen, sondern nach ihrer Wahl viel dafür tun wolle.

Susanne Kersten, Susanne Janßen, Barbara Germer-Grote, Cornelia Rundt, Andreas Kröger und Edeltraut Graeßner (von links) erlebten hautnah, wie zuvorkommend Nelli Funk (rechts) im Tafel-Laden ihre Kunden bedient.

In Begleitung von SPD-Ratsfrau Susanne Janßen und SPD-Landtagskandidat Andreas Kröger informierte sich Cornelia Rundt in einer Gesprächsrunde in den Räumen der Lingener Tafel am Langschmidtsweg 17. Daran nahmen die Tafel-Vorsitzende Edeltraut Graeßner, Betriebsleiterin Jeanette Garten, Ausbilderin Sabine Hantke-Singh, die Betreuerin der Ein-Euro-Kräfte Diana Hartke, die Vorsitzende der neu gegründeten Kultur-Loge Susanne Kersten und die Geschäftsführerin des Paritätischen Kreisverbandes Emsland, Barbara Germer-Grote teil. Dabei wurde deutlich, dass die  Arbeit der Lingener Tafel immer bedeutender werde. Von hier aus würde derzeit mit 250 Ehrenamtlichen, drei Angestellten, acht Bürgerarbeitern, neun Bundesfreiwilligen und 20 Ein-Euro-Kräften über 4.700 Menschen das Leben erleichtert, so Graeßner.

„Mit den Nebenstellen in Haren und Meppen sowie den Ausgabestellen Twist, Spelle, Freren und Haselünne versorgen wir bedürftige Bürger unbürokratisch und direkt mit Lebensmitteln. Die Waren sind einwandfrei, aber passen nicht mehr in unser automatisiertes Handelssystem. Diese Lücke nutzt die Lingener Tafel, die als soziale Einrichtung unabhängig und privat als mildtätiger Verein organisiert ist. In unseren Räumen werden die Nahrungsmittel lebensmittelgerecht behandelt", erklärten die Tafel-Damen. „Wir verteilen bis zu 25 Tonnen Lebensmittel in der Woche und fahren monatlich über 10.000 Kilometer, um unsere Nahrungsmittel einzusammeln. Dafür stehen uns fünf Autos zur Verfügung, die von Lidl oder Mercedes großzügig gesponsert werden."

In den Tafeln würden die Menschen, die sich längst nicht alles leisten können, und teilweise psychische Probleme haben, mit Nahrungsmitteln versorgt. „Wir leisten aber auch Vorarbeit, damit viele, die nicht am ersten Arbeitmarkt eingesetzt werden können, in einen neuen Job kommen", erklärte Edeltraut Graeßner und meinte: „Wir wünschen uns, dass die Menschen, die wirklich nicht können, ein Stückchen mehr Sicherheit in ihrem Leben bekommen." Dieses meinte ebenfalls Cornelia Rundt und forderte: „Wir müssen mit unterstützenden Arbeitsmaßnahmen Wege finden, um auch Menschen in den Arbeitsmarkt einzugliedern, die nicht wirklich unter den Begriff "Behindert" fallen. Wir haben zwar eine Struktur, aber deren Schnittstellen sind nicht so sauber definiert. Die Menschen werden hin und her geschoben, denn es will für sie so richtig keiner zuständig sein."

Cornelia Rundt habe sich immer wieder für Ältere und Kranke sowie Menschen in Not eingesetzt. Dabei habe sie mit ihrer Kompetenz und Entschiedenheit überzeugt. Als Sozialministerin wolle sie sich insbesondere dem drohenden Pflegenotstand und den Folgen des demografischen Wandels im ländlichen Raum annehmen, erklärte Andreas Kröger. Susanne Kersten erläuterte: „Die Kultur-Loge will wie die Lingener Tafel einkommensschwachen Familien, Kindern und Alleinerziehenden den Weg zu kulturellen Veranstaltungen wie Theater, Kino, Lesungen, Kabarett oder Musik ermöglichen. Unser Ziel ist es dabei, geschenkte Eintrittskarten an diesen Personenkreis zu übermitteln. Wir würden uns über die Unterstützung aller entsprechenden Vereine und Verbände, der Stadtverwaltung mit ihren vielfachen Einrichtungen und weitere Personen freuen, die Menschen mit geringerem Einkommen kulturell unterstützen möchten." Bei einem Rundgang durch das Tafelgebäude schauten die Gästen den fleißigen Helferinnen und Helfern über die Schulter.

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