SPD-Landtagskandidaten besuchen Kraftwerke Lingen

Die drei emsländischen Kandidaten für den Niedersächsischen Landtag nahmen jetzt die Gelegenheit wahr, den Standort Lingen der RWE-Power kennen zu lernen. Andrea Kötter aus Meppen, Peter Behrens aus Papenburg und der Lingener Andreas Kröger sowie einige weitere Mitglieder des SPD-Kreisvorstandes trafen im Informationszentrum des Kernkraftwerkes Lingen auf Kraftwerksleiter Dr. Jürgen Haag, der den Standort erläuterte.

Foto v. links: Frank Butzelar, Andreas Kröger (SPD-Kandidat WK 80 Lingen), Carsten Primke, Ulrich Ostermann, Rainer Becker, Peter Behrens (SPD-Kandidat WK 82 Papenburg), Andrea Kötter (SPD-Kandidatin WK 81 Meppen)

Vor dem Hintergrund der Stilllegung des Kernkraftwerkes Emsland war natürlich die Frage der Beschäftigungssicherung ein besonderes Thema.

Von den derzeit 450 RWE-Mitarbeitern werden wohl nach der Stilllegung voraussichtlich mehr als ein Drittel für die Rückbauarbeiten benötigt. Problematischer ist dann die Situation für die Mitarbeiter der zahlreichen Fremdfirmen, zu denen natürlich auch heimische Unternehmen zählen. Dafür müssen in kommenden Jahren auch über die Politik im Emsland Beschäftigungsmöglichkeiten gesucht und angeboten werden.

Vor der Besichtigung der Kraftwerksanlagen erfuhren die Besucher, dass die Gasblöcke am Standort keine Garantie für eine zukünftige Stromproduktion in Lingen sind. Schon heute seien die Gaspreise so hoch, dass sich für die Lingener Blöcke nur der Einsatz als Spitzenlastkraftwerke lohne.

Nach eingehender Diskussion über die Kernenergie und Energiepolitik wurde dann das 1988 in Betrieb gegangene Kernkraftwerk Emsland besichtigt. Hier hatte die Besuchergruppe Gelegenheit, auch den Reaktorbereich zu begehen. Das KKE (Kernkraftwerk Emsland) im RWE-Deutsch gehört seit seiner Inbetriebnahme immer zu den 10 leistungsfähigsten Anlagen weltweit, in vielen Produktionsjahren sogar unter den fünf Besten mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von über 94 %.

Eindrucksvoll war für die Besucher auch die Sicherheitskontrolle. War schon die Eingangskontrolle weit schärfer als Kontrollen auf Flughäfen, so kam man erst nach 4 weiteren Personen- und Strahlenschutzkontrollen in den Reaktorbereich, den man mit entsprechender Arbeitsbekleidung und persönlichem Dosimeter für die Strahlenmessung betreten konnte. Und der Rückweg gestaltete sich ebenso.

Alle Teilnehmer stellten schließlich fest, das auch fast 5 Stunden letztlich zu wenig Zeit war, um sich wirklich umfassend zu informieren. Trotzdem war man darin einig, einen auch für die politische Arbeit wichtigen Bereich kennen gelernt zu haben.

Fotos: © SPD