SPD Lingen: Arbeitslosenzahlen haben einen Haken

Wie die Agentur für Arbeit im Bezirk Nordhorn mitteilte, ist die Arbeitslosigkeit im März erneut gesunken. Im gesamten Bereich lag sie bei 4,0 %, im Altkreis Lingen bei 3,3 %. "Das ist eigentlich ein Grund zur Freude, wenn man dabei bedenkt, dass man bei einer Arbeitslosenquote von unter 5% von Vollbeschäftigung spricht", sagt der Vorsitzende der SPD Ortsverein Lingen Andreas Kröger.

Die Sozialdemokraten weisen aber daraufhin, dass diese "Traumzahlen" auch ihre Schattenseiten haben. Im Landkreis Emsland gibt es 115434 sozialversicherungspflichtigte Beschäftigte, von diesen arbeiten 26%, also über 30000 Frauen und Männer, in prekären Arbeitsverhältnissen. Leih- und Zeitarbeit, sowie 400 Euro Jobs gehören im Emsland und Lingen leider mittlerweile zum Arbeitsleben dazu. Man muss aber bedenken, dass die Menschen in diesen Jobs häufig aufstockende Leistungen im SGB II-Bereich in Anspruch nehmen müssen.

"Ein Umstand an dem die SPD nicht ganz unschuldig ist, der aber durch die Schaffung eines gesetzlich flächendeckenden Mindestlohns von 8,50 EUR korrigiert wird" meint Carsten Primke, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender. Bedauerlich ist, dass dieser Mindestlohn nicht für Langzeitarbeitslose gelten soll. Nach Ansicht des SPD Ortsvereins Lingen ist dies eine der großen Koalition geschuldeten Fehlentscheidung und könnte dazu führen, dass diese Gruppe nie länger als 6 Monate beschäftigt wird, da ab dann der Mindestlohn für sie zur Pflicht wird. Ob die von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles angekündigte Jobinitiative für Langzeitarbeitslose zum gewünschten Erfolg führt, bleibt abzuwarten.