Eine zweite Tankstelle ist eine Tankstelle zu viel – SPD fordert zum Gespräch der Investoren auf

Einen Lebensmittelladen hat sich in Schepsdorf trotz vielfältiger Anstrengungen des Ortsrates nicht angesiedelt, weil das Einzugsgebiet von Schepsdorf, wie es heißt, nicht auskömmlich ist. Anders sieht es scheinbar bei Tankstellen aus. Während an anderen Orten ein Tankstellensterben beobachtet wird, haben in Schepsdorf direkt zwei Investoren unabhängig voneinander einen Bauantrag auf Umbau beziehungsweise Neubau einer Tankstelle neben der bestehenden Tankstelle gestellt.

Von links nach rechts stehen die Ortsratsmitglieder, Gisela Süsselbeck, Dr. Bernhard Bendick und Sabine Hanke-Singh vor dem Hinweisschild.

Nach Einschätzung der SPD in Schepsdorf müssen wohl beide Bauanträge aufgrund der Rechtslage von der Stadt positiv beschieden werden.

Auf den Bau einer neuen Tankstelle wird schon seit Monaten auf einem großflächigen Schild hingewiesen. Die Modernisierungsabsichten der örtlichen Tankstelle wurden dem Ortsrat in seiner öffentlichen Sitzung im November letzten Jahres bekannt gegeben. Die SPD spricht sich nicht gegen die Modernisierung, Erweiterung der bestehenden Tankstelle oder dem Bau einer neuen Tankstelle aus, will aber auf keinen Fall eine zweite Tankstelle in Schepsdorf. „Das Ortsbild wird durch eine zweite Tankstelle nicht aufgewertet“, begründete das Ortsratsmitglied Sabine Hanke-Singh ihre klare Position gegen den Bau einer zweiten Tankstelle. „Beide Investoren müssen an einen Tisch geholt werden“, fordert Stefan Wilken, „und die Politik muss ihnen klarmachen, dass neben dem Rechtsanspruch auch örtliche Belange nicht außer Acht gelassen werden dürfen.“

Neben dem negativen Ortsbild wird die heute schon schwierige verkehrliche Situation sich weiter verschärfen, sind sich die Mitglieder der SPD sicher. Schon heute kommt es zwischen den Autos zu und von der Tankstelle mit den Fahrradfahren, die in die Innenstadt fahren, immer wieder zu misslichen Situationen. Darüber hinaus ist aufgrund der Konkurrenzsituation der beiden Tankstellen mit einem gewissen Tanktourismus zu rechnen. Der heute schon dichte Verkehr auf der Nordhorner Straße wird weiter zunehmen. Trotz des Tanktourismusses ist eine auskömmliche Wirtschaftlichkeit für zwei Tankstellen nicht zu erreichen. „Was den Schepsdorfern bleibt ist dann mindestens eine Tankstellenruine“, ist das Ortsratsmitglied Gisela Süsselbeck überzeugt, die sich auch vorstellen kann, dass die  Schepsdorfer gegebenenfalls gegen die zweite Tankstelle aktive Maßnahmen ergreifen.  Foto: © SPD