
Inwieweit die Friedensschule räumlich und ausstattungsmäßig auf die neue Rolle vorbereitet ist, war der Grund für den Besuch einer Delegation der SPD-Stadtratsfraktion. Denn entsprechend der Rechtslage muss die Friedensschule alle schulpflichtigen Lingener Schüler aufnehmen, die nicht an einer anderen Schule aufgenommen werden.
Die Einrichtung weiterer Klassenräume für die Aufnahme der Schüler aus der Gebrüder-Grimm-Schule und von zwei oder drei Sprachlernklassen für die schulpflichtigen Flüchtlinge bereiten keine Probleme. Dieses Fazit zog der Vorsitzende des Schulausschusses, das SPD-Ratsmitglied Hermann-Otto Wiegmann, nach dem Besuch der Schule. Für das Schuljahr ab August haben sich nach einer der SPD-Fraktion vorliegenden Statistik allerdings nur 83 Schüler für die Friedensschule entschieden, während es 109 Schüler für die Marienschule und 64 Schüler für die Gesamtschule sind. Die Gesamtschule darf aufgrund von Vorgaben keine weiteren Schüler aus Lingen aufnehmen. Das Ärgernis der Vergangenheit geht weiter, weil die Schülerzahl für die Marienschule wieder einmal deutlich über der Zahl der Schüler für die städtische Schule liegt. „Es hat sich mit der Schließung der Gebrüder-Grimm-Schule also nichts zum Vorteil der Stadt geändert“, analysierte die SPD-Fraktion die Entwicklung.
Für die Stadt hat die reduzierte Schülerzahl auch eine finanzielle Konsequenz: In Abhängigkeit von der Schülerzahl zahlt der Landkreis der Stadt einen Schullastenausgleich. Keine schulpflichtigen Kinder im Gebäude der Gebrüder-Grimm-Schule bedeutet kein Schullastenausgleich. Es ist damit abzusehen, dass die Kosten für das Gebäude der Gebrüder-Grimm-Schule mittelfristig allein von der Stadt zu tragen sein werden.