3. Advent, Marktplatz Lingen, „das wäre der perfekte Zeitpunkt und der perfekte Ort, um in der Adventszeit mit den LingenerInnen ins Gespräch zu kommen und ihnen eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Schokoweihnachtsmannes zukommen zu lassen“, so hatte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Lingen, Carsten Primke, sich das eigentlich ausgemalt.
„Aber die aktuelle Lage“, so muss man leider feststellen, „lässt nicht einmal eine Verteilaktion zu – selbst wenn man auf persönliche Gespräche verzichten würde. Da müssen wir einfach vernünftig bleiben und solche Aktionen lassen. Alles, was Menschenansammlungen hervorrufen könnte, geht eben gerade nicht“, muss Primke leider einräumen.
Auch der Vorschlag „alternativ dazu vielleicht die MitarbeiterInnen im Krankenhaus oder in Pflegeheimen mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu bedenken“, den Beisitzerin Hannelore Scholz in einer digitalen Vorstandssitzung des Ortsvereins macht, wird von der Realität der Pandemie gestoppt. So zeichnen verschiedene Gespräche mit Verantwortlichen von Pflegeeinrichtungen ein erschütterndes Bild der Lage und des Zustands der dort Beschäftigten. „Die arbeiten bis zur Erschöpfung“, resümiert Jens-Uwe Schütte, 2. Vorsitzender des Ortsvereins, verschiedene Telefonate. „Jeder, der von außen reinkommt, stellt eine Gefahr und eine unnötige Beeinträchtigung des ohnehin harten Alltags dar. Alles, was wir geben können, ist Respekt und Solidarität“, so Schütte.
„Dann ist wohl das Einzige, was wir derzeit einfach und alltäglich für alle LingenerInnen tun können, zu Hause zu bleiben und damit dazu beitragen, dass die Lage v.a. für Pflegekräfte nicht völlig außer Kontrolle gerät“, stellt Beisitzerin Hannelore Scholz abschließend fest. Bild: © Archiv