Der SPD Ortsverein Lingen fordert die Einführung des Konzepts „Night-Mover“, welches bereits in niederrheinischen Landkreisen und Städten erfolgreich ist. „Das Konzept „Night-Mover“ soll jungen Menschen ermöglichen, günstig, sicher und flexibel nachts mit dem Taxi oder Mietwagen nach Hause zu kommen – und zwar auch abseits des ÖPNV-Liniennetzes“ sagt Carsten Primke, Vorsitzender des SPD Ortsverein Lingen.
Das Konzept beinhaltet die Förderung von Taxi- oder Mietwagenfahrten zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr des Folgetages mit einem Zuschuss von bis zu 5,00 Euro pro Person. „Dabei muss es sich um Schüler*innen, Auszubildende oder Studierende mit einem Mindestalter von 16 Jahren handeln, die ihren Ausbildungsort oder Wohnsitz in der Stadt Lingen haben“ ergänzt Pia Pols, Beisitzerin im Ortsvereinsvorstand. Zu einer Fahrt dürfen sich mehrere Personen zusammenschließen, um Gruppenfahrten zusätzlich zu vergünstigen. Taxifahrten werden jedoch nur ab 10 Euro Fahrpreis bezuschusst. Der Zuschuss soll über Gutscheine erfolgen. Diese könnten auf einer Internetseite oder über eine App erworben werden.
„Für junge Menschen in der Stadt Lingen, die nicht in der Innenstadt, sondern in den Ortsteilen wohnen, ist es besonders schwer, mobil zu sein“, weiß Sabine Hantke-Singh, Schriftführerin im SPD Ortsverein Lingen und Mitglied im Ortsrat Schepsdorf. Insbesondere an den Wochenenden oder Feiertagen ist es schwierig, abseits des sonstigen ÖPNV Angebotes in den Abend- und Nachtstunden nach Hause zu gelangen. Durch den Night-Mover sollen junge Menschen finanziell durch den gewährten Zuschuss in Höhe von 5,00 Euro pro Person unterstützt werden, damit auch diese am nächtlichen Leben in der Innenstadt teilnehmen und gleichzeitig sicher und günstig nach Hause gelangen können. Dieses Konzept hat sich z.B. bereits im Kreis Kleve über Jahre bewährt. Der Vorteil dieser Bezuschussung von Taxi- und Mietwagenfahrten liegt in der flexiblen, bedarfsgerechten Förderung, die auf bereits bestehende Strukturen zurückgreift und nur bei Beanspruchung Kosten verursacht. „Und diese Beanspruchung wird bestimmt nach der Rücknahme vieler Corona Regelungen da sein“, meint Jens Uwe Schütte, stellvertretender Vorsitzender und Stadtratsmitglied.
Der Night-Mover stellt somit eine sinnvolle und wirtschaftliche Ergänzung zu dem ÖPNV-Angebot der der Stadt Lingen und des Landkreises Emsland dar. Er könnte zudem als Pilotprojekt für zusätzliche nächtliche ÖPNV Angebote dienen, da sich dadurch feststellen lässt, wo erhöhter Bedarf besteht.